Regen im TET-Dirt

Servus Miteinander,

heute geht es wieder weiter. Die TET erwartet uns heute direkt um 10 Uhr. Marion fuhr mit mir Richtung des unter der Woche gesperrten Passes. Denn auch wenn Ihr diesen nicht fahren koennt, wegen was auch immer, fahrt bis zum Passanfang. Denn dieser Anblick hat es in sich. Zudem würde ich euch empfehlen, dort eine Pause einzulegen.

Es schlängelt sich ein wunderschön natürlicher Fluss mit einer eisig blauen Färbung durch das enge Steinlabyrinth. Darüber schlängelt sich eine sehr schmale Straße mit durch diese Landschaft. An ein paar Ecken kann man anhalten und zu einem Picknickbereich gehen. Dort ist auch Flusszugang und man kann auch wieder Baden gehen 😉 nein ich habe das nicht um 10 Uhr gemacht, bin ja nicht geisteskrank, in so kaltes Wasser zu gehen 😂😁.

Wir kehrten um und nehmen die Landstraße durch das Tal. Bis wir aus der Region Trentino herausfuhren. Wir schlängelten uns an der Straße entlang und genoßen das Hell-Dunkelspiel der Sonne, die je nach Tornanti auf die Straße schien oder auch nicht. In den dunklen Bereichen roch es feucht und moosig und in der Sonne dampfig.

Wir fahren an einer zerstörten Bastion vorbei mit einem noch relativ gut erhaltenen Aquädukt.

Das Land veränderte sich. Hier wird momentan sehr viel Holzernte betrieben. Die TET führt zuerst auf einer neu geteerten Straße den Berg in italienischer Manier hinauf, bis wir am oberen Teil auf den Offroadabschnitt abbiegen. Hier wird die Straße sehr weich schotterig. Was Marion schon teilweise zu schaffen macht. Es geht weiter den Berg hinauf und auf der linken Seite ist der Abgrund und auf der anderen Seite der Fels. In der Mitte ist weicher Schotter und wir kämpfen beide, dass wir da rauf kommen. Leider verfuhren wir uns zwei mal bei Abbiegungen, die einfach alle in die selbe Richtung zeigten, jedoch schafften wir es am Ende doch in ein schönes Waldstück zu kommen, um uns hier unsere Mittagsrast einzuverleiben.

Gut gestärkt gehts weiter. Die Welt verändert sich. Der Holzabbau ist hier großflächiger und prägt die Ebene in die wir jetzt einfahren. Es verändert sich das ganze Bild. Es ist fast so als wäre wir gerade in Irrland. Überall kleine Steinmauern und schwarzweiß gefleckte Kühe. Der Boden ist dunkler und mit saftigem Gras. Zwei Kinder fahren Fahrrad und winken uns zu. Diese sehen wahrscheinlich hier nicht so oft Leute. Wir winken zurück und treffen eine kleine Motorrad Gruppe mit mehr Straßenbereifung aus Österreich. Sie sind unterwegs um eine kleine Runde hier zu drehen.

Wir besprechen uns kurz denn die Straße der TET ist wegen Baumfäll-Arbeiten gesperrt. Zudem hat eine andere Route einen Felsabsturz und so umfahren wir ein kleines Gebiet. Wieder auf der TET schlängeln wir uns durch Serpentinen von losem Schotter und harten faustgroßen Steinen den Berg rauf. Marion bleibt immer wieder an dem leichtem Schotter in den Serpentinen hängen. Aber sie schafft es ohne Sturz und wir kämpfen uns weiter.

Nach einiger Zeit kommen drei KTM´s angebraust. Zwei LC4 und eine LC8. Es sind zwei Holländer und ein Bayer, der aus Rosenheim kommt. Wir reden ein wenig und tauschen uns aus. Sie sind nur 3 Tage auf der TET unterwegs und versuchen, so viel mitzunehmen wie geht.

Sie brausen weiter und wir wussten es jetzt noch nicht – aber wir werden Sie heute wieder sehen 😉 .

Am obersten Stück endlich angekommen, verschnaufen wir kurz. Marion ist fertig. Es ist auch sehr anstrengend, das als Anfänger zu meistern. Das Befahren von losem Schotter muss man erst mal lernen. Dazu mit Gepäck und dann auch noch in heftigen Kurven.

Nach der Pause fing es leicht an zu tröpfeln. Ich drängte dazu, weiter zu fahren, da dieses Gebiet bei Regen wirklich schwierig für uns beide werden könnte und es sein könnte, dass wir hier fest stecken würden, sollten wir es nicht bis zum richtigen Regeneinbruch zum Ende schaffen.

Wir fuhren weiter, jedoch genau eine Sekunde darauf gab es so einen Duscherer (bayr. für Starkregen), dass aus der Straße ein Fluss wurde. Große Steine wurden zur Rutschpartie und der lose Schotter und Sand gaben auf einmal mehr Halt wie die Steinflächen. Wir versuchten, konstant weiter zu fahren. Eine Schafherde stand am Rand des Weges und Hirten warteten unter einer Plane darauf, dass es wieder besser werden würde. Die Schafherde folgte uns scheinbar, denn nach 4 Kehren war die ganze Mannschaft am anderen Hang gestanden. Der Regen wurde immer schlimmer und ich musste die Brille ausziehen, denn ich sah einfach gar nichts mehr. Also fuhr ich im strömenden Regen bei ca. 40km/h ohne Brille durch den Dirt.

Endlich vom Track auf der Straße angelangt und vollständig durchnäßt sehen wir die drei KTM-Enduristen unter einer Brücke stehen und warten, dass der Regen nachlässt.

Wir gesellten uns auch unter die Brücke. Der Rosenheimer hatte eine Wetterapp, die prognostizierte, dass wir in 20min wieder regenfrei wären. Derweil quatschen wir ein wenig und stellten bei der 690er LC4 den Spiegel wieder fest 😉

Genau nach 20 Min war der Regen vorbei und wir waren uns beide einig, dass es heute ein Hotel zum übernachten sein würde. Warme Dusche und alles trocknen. Denn ich schwamm in meinen Alpinestars so heftig, dass beim aufsteigen auf die Maschine aus den Latschen das Wasser direkt rausfloss.

Wir fanden in der kleinen Stadt Asiago das Hotel Paradiso was offen hatte. Also ein *** Hotel 😩.

Wir vollständig durchnäßt. Also wenn ich sage vollständig, dann mein ich das genau so. Ich ging an die Rezeption. Schon wurde über den roten Perserteppich eine Wasserschneise gezogen. Ich erfragte ein Zimmer für zwei Personen für eine Nacht. Bis ich zur Unterschrift und Abgabe der Dokumente kam war es schon so, dass sich auf dem Steinboden eine ellengroße Pfütze gebildet hatte. Superpeinlich berührt ging ich einen Schritt in die Richtung und stellte meinen Offroadstiefel darauf. Daraufhin lief aus dem Schuh gleich noch mal ein guter Schwung heraus. Shit. Schnell aufs Zimmer. Wir packten unsere Sachen aus und dann schnell unter die Dusche.

Wir gingen dann noch eine sehr leckere Pizza essen. Marion bekam eine Pizza mit Asiago-Pennar Käse. Das ist der Käse aus dem Gebiet wo wir die Kinder gesehen hatten. Ein Geschmack, der einfach unvergleichlich gut war. Also wenn Ihr durch das Gebiet fahrt, nehmt nen Käse mit. Er ist es echt wert für einen Umweg. Wenn nicht, dann kauft euch wenigstens eine Pizza wo dieser Käse drauf ist 😉

Bis morgen und trockene Träume euch

LG

Franky

Franky
Author: Franky

Franky zu beschreiben wird schwierig. Er ist ein netter, manchmal zu forscher, aber lieber Reisender. Er mag die Einsamkeit genauso wie einen Pulk von Leuten. Er ist sehr aktiv und immer für einen Witz zu haben. Am liebsten treibt er sich in Kiesgruben und auf Motorrädern herum. Er reist gerne in Länder in denen es noch richtige Natur gibt und meidet meistens Großstädte. Er hat eine Rechtschreibschwäche 😉 vergibt ihm das.

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