Servus Miteinander,
Die Sonne scheint durch eine alte Holztüre auf unser Bett. Wir sind schon wieder in einem Hotel. Eigentlich wollte wir das garnicht, aber der Campingplatz, welcher gerade mal 200m weiter liegt, ist geschlossen. Aber warum wir genau hier landeten, verrate ich am Ende der Geschichte ;).
Es ist 6:00 und ich wache mit Rückenschmerzen in dem Grand Hotel Paradiso auf. Schleppe mich ins Bad und die Türe klemmt wie gestern auch schon… Morgenrituale ausführen und wieder ins Bett. Ich kann nicht mehr schlafen. Ich hole mein Notebook raus und schreibe die letzten zwei Tage in meinen Blog und Marion wacht langsam auf. Draussen vor dem Hotel hat sich ein kleines italienisches Kind eingeschrien und macht das schon seit 15 Min. Ich will wieder raus aus der Zivilisation. Aber vorher brauchen wir noch eine neue Matratze für mich. Denn die neue, die ich mitgenommen habe, hat einen Platzikovski gemacht.
Wir gehen runter zum Frühstück. Seit Corona ist Frühstücksbuffet auch nicht mehr das, was es einmal war. Man wird nur noch bedient und es ist nicht mehr so ausgelassen wie sonst. Aber so ändern sich die Zeiten. Das Frühstück ist trotzdem lecker und wir räumen unser Chaos im Zimmer auf. Immer wenn wir ins Hotel kommen, schaut die Bude aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen 😂😂. Das kennen sicherlich viele Motorradfahrer. Jedes Möbelstück wird zum Wäsche trocknen umfunktioniert.
Die Motorräder werden aus der Tiefgarage geholt, in der sie fette Pfützen hinterließen. Glücklicherweise war gleich um die Ecke ein Outdoor Laden, der eine neue Matratze für mich hatte. Gleich mal für 50 Euro eingekauft, schauen wir mal, wie die sich schlägt.
Wir fahren die TET weiter. Heute sind sehr viele Offroadabschnitte auf dem Tagesprogramm. Wir kaufen noch schnell Wasser, etwas zu essen und Obst. Obst ist hier sowas von lecker. Ich würde hier jedes Gemüse und Obst essen. So fresh.
Die TET zweigt nach unserer Ortschaft nach knapp 10km in den Wald ab. Der Weg ist hart geschottert mit Betonrinnen zum Regenabtransport. Man springt so von Betonrinne zu Betonrinne wenn man schnell genug ist ;). Wie so ein Hase mit fetten Koffern hinten drauf.
Die Straße wird immer steiler und kurviger. Marion fällt es heute leichter die Kurven und die Strecke zu befahren. Es freut mich zu sehen, dass Sie sich leichter tut. Im Wald bleiben wir immer mal wieder stehen. Denn es liegen links und rechts riesige Steine, die teilweise vollständig bemoost sind. Das schaut so aus als hätte das jemand gemalt.
Aber weiter gehts, wir wollen doch irgendwann mal am Gardasee ankommen. Und so fahren wir auf den Berg hinauf der sich an der Grenze zum Flachland von Italien zieht. Um eine kleine Ecke steht einfach ein Tisch. Direkt am Abgrund. Diesen nutzten wir direkt als Mittagstisch. Traumhafte Aussicht, schade nur, dass es so diesig war, sonst hätte man bis Venedig sehen können.
Als wir da so sitzen und Gurken, ein Baguette und leckeren Käse, ja Marion isst wieder Käse👍😂 essen, steigen im 10 Sekundentakt Paragleiter in den Himmel auf. Es werden immer mehr und mehr. Am Ende ist fast der gesamte Himmel voller Gleiter und diese versuchen, sich so schnell wie möglich in den Himmel hinaufzuschrauben. Wir schauen uns das Schauspiel an, bis es uns in der gleißenden Sonne doch zu warm wird.
Also aufgesessen und weiter tuckern. Es geht über kleine Sträßchen, die zwischen Beton und Schotterstraße wechseln, den Berg hinunter. Kaum durch 2 Ortschaften durch auf der Landstraße gehts wieder den Berg rauf in den nächsten Wald. Es ist langsam spät geworden und wir sollten uns jetzt ein Ziel suchen. Ein Campingplatz auf einem Berg mit Aussicht wäre doch ne coole Sache.
Wir fahren weiter auf den Passo della Xomo. Ein kleiner, doch einfach zu fahrender Pass. Kein Schotter sondern rein alter Asphalt. Es lässt sich schön um die Kehren zirkeln.
Am Berg angekommen machen wir eine kleine Pause und besprechen, wie wir weiter machen wollen. Genau in der Sekunde wo wir uns parkten kam eine Tenere 700 um die Ecke. Es ist Lars, wie er sich vorstellt. Er hat sich die Tenere gekauft um Offroad zu fegen. Er fragte, ob er sich uns anschließen könne und wir zusammen fahren. Klar, wir fuhren zusammen den Pass wieder runter bis er sich teilte. Leider trennten sich unser Wege hier wieder, da er zu seinem Schlafplatz in einem anderen Ort unterwegs war als wir. Wir tauschten Nummern aus und verabredeten uns am Gardasee. Wo auch Helle und Bea (timetoride) auf uns warteten. Die beiden treiben sich schon wieder mit hübschen Maschinen in den italienischen Berge rum. Aber mehr verrate ich nicht.
Wir fahren ins andere Gebirge und ich wollte schnell ankommen. Ich hatte Hunger. Marion verlor leider den Anschluss. Ich dachte, sie fährt die Hauptstraße nach, jedoch kam sie nicht. Ich wartete erst und drehte dann wieder um. Mir kam ein Kleinwagen entgegen, dem ich winkte. Er hielt an. Darin ein älterer Herr und eine alte Dame. Sie konnten perfektes Englisch, waren aber Italienier. Sie erzählten mir, dass eine Dame unten 5 Min von hier mit dem Motorrad an der Straße stehen würde. Ich fragte, ob Sie verunfallt sei, aber die alte Dame lachte und meint “i think she goes pipiii” “Oh”. Ich fuhr zurück und holte Marion ab. Sie wusste an der Kreuzung nicht, welchen Abzweig ich genommen hatte, und hatte sich dafür entschieden, lieber dort zu warten, als eventuell in die falsche Richtung weiterzufahren.
Wir fuhren gemeinsam zum Campingplatz, der leider, wie schon erzählt, zu war. Jetzt war guter Rat teuer, denn es war 19 Uhr und wir saßen mitten auf einem Berg. Wir fuhren ein bisschen zurück, wo genau dieses Restaurant stand, und ich erkannte das Auto der zwei älteren Herrschaften. Wir redeten mit Ihnen und Sie holten Ihre Verwandte, die nun das Restaurant mit Hotel betreibt. Sie empfing uns herzlich und zeigte uns unser Zimmer. Es ist ein Restaurant mit Hotel, das ausschliesslich vegetarische und vegane Speisen anbietet, zubereitet mit Zutaten aus dem eigenen Gemüsegarten und Produkten aus der Region. Auch ganz schön selten in Italien.
Aber das Essen und der Service sind besser gewesen als im *** Hotel. Also, auch wenn Du kein Vegetarier oder Veganer bist – glaub mir, es wird Dir richtig gut schmecken. Komm mal vorbei und schau Dir das an. Hier die Koordinaten: 45.75242 N, 11.32124 E. Es ist Contra Cerbaro 1, 36015 – Schio (VI). DaMarco.
Und so hat uns die ältere Frau zweimal geholfen. Das Hotel ist innen mega schön eingerichtet und von aussen kann man bis nach Venedig sehen. Man kann schön draussen sitzen und von den Zimmern aus kann man eine riesige Terrasse nutzen. Leider ist es heute schon wieder so dießig, dass man leider gar nichts erkennen kann.
Wir sehen uns morgen wieder
LG
Franky