Ich wache mit viel Elan auf und packe direkt um 7 Uhr meine Maschine. Heute soll es direkt zur Transfagarasan gehen und das bedeutet einmal die Route verlassen vorher aber noch mal den halben See umrunden und dann alles wieder zurück. Ich frühstücke und unterhalte mich mit den Angestellten der aus Bombay kommt. Er ist nun seid 8 Monaten in dem Land und arbeitet hier als Kellner. Er möchte weiter nach England oder Italien aber da muss er noch schauen wie das alles funktioniert.
Da ich der einzigste Gast bin stellt man mir ein riesiges Holzbrett an den Tisch, wo alle möglichen Sachen zur Auswahl sind. Zusätzlich noch ein Omelett und zwei Kaffee. Also wenn das nicht mal gestärkt in den Tag heisst.
Ich fahre direkt zur Transfagarasan und bleibe am Staudamm vom See erst mal stehen. Dort ist heute mal nicht so viel los. Deswegen kann man in Ruhe auch den See betrachten. Ich mache ein paar Fotos da packt neben mir jemand eine kleine Drohne aus. Er fliegt ein wenig herum. Sein Freund gesellt sich zu Ihm. Wir kommen ins Gespräch. Sie heissen Antonio und … von Canada. Sie machen einen kleinen Tripp durch Rumänien und genießen es sehr.
Am Ende frage ich Ihn ob Sie mir vielleicht das Video über den See geben können. Er meint ich soll einfach die Karte syncen. Nur leider und das viel mir erst heute in der Früh auf sind nur Aufnahmen von seiner Freundin drauf. Aber keine Aufnahme vom See 😉 Scheinbar hatte er vergessen auf Aufnahme zu drücken. Passiert mir auch immer.
Die Transfagarasan
Wir verabschieden uns und ich fahre weiter. Es geht nun auf die Höhenstraße und es wird richtig kühl. Bei ca. 10 Grad + stoppt das Thermometer und ich fahre im eisigen Wind den Berg hinauf. Aber der Anblick ist wirklich wunderschön, wild und frei. Wahnsinn. Es sind nicht viele Leute auf der Straße und ich fahre mit ein paar Leuten den Berg hinauf. Nachdem man oben angelangt ist kommt man durch einen Tunnel. Jedoch auf der anderen Seite stehe ich direkt in einer Wolke und sehe einfach nichts. Also umgedreht und wieder die selbe Straße hinunter.
Nach ein paar Kehren treffe ich zwei Tenere 700 aus den Niederlande.
Sie haben einen eigenen YouTube Channel und fahren einige schöne Gebiete mit Ihren Maschinen an. Wir reden angeregt über Modifikationen an der Tenere und was wir gemeinsam an Erfahrungen mit Ihr gemacht haben. Nach fast einer Stunde verabschieden wir uns und es geht nun wieder vollständig runter.
Bei der nach unten Fahrt sehe ich die Canadier wieder die mir aus Ihrem Auto noch zuwinken.
Die Straße ist mit Bären gespickt. Es gibt einige die sogar aussteigen aus Ihren Fahrzeugen und die Tiere füttern. Das ist einfach nur lebensgefährlich. Wobei es schon mal wirklich cool ist diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen und das ganz von Nah.
Direkt nach meinem Hotel geht es jetzt in die TET. Ich fahre hinein. Es ist sehr schlammig und steil. Der erste Teil ist gut schiffbar aber es fordert mich schon sehr. Über weitere Anhöhen geht es nun über eine Kniehohe Treppe auf ein kleines Plateau. Ich fahre wegen dem Schwung direkt wieder hinunter merke aber auf dem GPS stimmt was nicht. Ich muss da oben abbiegen. Der Weg ist aber sehr abschüssig und klein. Ich fahre erst noch ein Stück wo ich dann ohne Gefahr wenden kann und fahre nun wieder hinauf.
Tja es ist ein sehr steiles nasses Sand, Schotter, Grasgemenge das in einem 60 Gradwinkel ca. 10 Meter nach oben geht. Anlaufphase vielleicht ein halbes Motorrad. Danach geht es weiter in Blätterwald und gerade mal so breit wie zwei Motorradlenker. Jedoch abschüssig den Bergabhang hinunter.
Ich zögere kurz und sage mir ich probiere einfach mal wenn ich hinfalle lassen wir es.
Tja versucht und direkt beim Ende der Steigung ist geht der Motor aus. Zu wenig Gas … Naja Ok jetzt liegt sie und ich bin oben . Also schaue ich mir den weiteren Verlauf mal genauer an. Mir wird relativ klar das mache ich nicht allein. Nach einer kleinen Kurve geht es nochmal so ein Stück hinauf nur gibt es da keinen Hang der mein Motorrad auffangen würde, sondern dann würde Sie den Berg hinunter fallen. Ne das machen wir nicht allein.
Ich Berge Sie langsam nach unten und weil ich auf einem Stein ausrutsche lege ich sie nun auch noch überhängend hin …. Ich schimpfe vor mich hin während ich Sie versuche wieder aufzustemmen. Jetzt läuft das Benzin aus. Es riecht und läuft teilweise auf meinen Handschuh und meinen Ärmel. Jetzt werde ich wütend. Ich stemme Sie direkt in einem Zug nach oben und schreie Sie an. Sie sagt nichts. Hört nur auf das Benzin zu verlieren.
Ich setze mich auf Sie drauf und mach Sie an. Ich bin relativ fertig. Zwei mal hintereinander aufheben ist schon hart. Ich fahre weiter um wieder puste zu bekommen und fahre den Weg aussen herum der nicht TET ist. Auch dieser hat es in sich. Der Weg wird kleiner und besitzt Murenabgänge. Ich arbeite mich durch diese steinige und lehmige Masse hindurch und versuche immer so weit vom Abhang fern zu bleiben wie es geht.
Endlich durchgekämpft merke ich das die GoPro anfängt zu spinnen. Ich bleibe entnervt stehen. Will schauen woran es ist und stell die Maschine ab. Ich steige ab und als ich neben der Tenere stehe sehe ich Sie wie der Stein auf dem Sie steht langsam im Boden versinkt. Ich stemme noch dagegen aber da liegt sie schon wieder. Ok das reicht. Ich lasse Sie liegen und packe aus den Taschen erst mal ein wenig Wurst, Käse und Brot aus. 10m daneben ist ein Baumstamm. Dort esse und schimpfe ich ein wenig vor mich hin. Die GoPro hat andauernd jetzt Aufnahmeschwierigkeiten und bricht dauerhaft ab. Ich synchronisiere die Daten auf dem PC und formatiere die Karte. Vielleicht hilft das ja.
Nach dem ganzen hebe ich Sie wieder auf. Es geht weiter an einem kleinen Fluss der an dem Weg entlang führt und dieser führt mich in eine sehr arme kleine Ortschaft. Durch diese durchgefahren biegt der TET an eine Seitenstraße eines noch größeren Flusses ab. Tja und jetzt beginnt der Spass. Es ist alles reiner Matsch, Muren und steinige Auffahrten. Ich habe seid fast 2h keinen Menschen mehr gesehen. Ich ackere mich die Berge und Täler hindurch bis ich an einen Fluss komme. Scheinbar soll ich durch den Fluss und fahre 20m heran. Das Vorderrad versinkt einfach wie im Treibsand. Hups und weg. Mit knapp 40km/h machte ich schon einen guten Handstand auf dem Motorrad. Es hat alles so fest ausgesehen. Ist aber total weich. Die Maschine liegt wieder im Matsch.
Ich ziehe am Hinterrad aus dem Matsch so das, dass Vorderrad wieder auf einem festen Untergrund stehen kann. Richte Sie auf und versuche über die marode Brücke zu fahren. Diese besteht aus verrosteten Stahlblechen und am Ende ist eine scharfe Stahlkante. Ich steige ab und schiebe die Maschine über die Kante die fast 20cm hoch ist. Als solle man hier nicht mehr drüber fahren .. Aber die Flussdurchfahrt wäre nicht zu schaffen gewesen.
Also weiter gehts durch kleine Dörfer und es geht wieder neben dem großen Fluss der Olt heisst entlang. Ich verfahre mich weil es 3 kleine Pfade gibt und drehe um. Ich schlage wie immer den Lenker voll ein und will mit Gas das Hinterrad ein wenig lupfen. Tja der Kleber am Griff löst sich und der Griff der Kupplungsseite dreht mit. Ich stehe auf einmal mit meiner Hand über dem Motorrad tja und was macht Sie. Sie sagt sich „Hey schau mal da unter uns ist ne kleine Pfütze, ich frag mich ob das Wasser gut ist „ …. Die Motivation ist langsam am Ende. Es ist wunderschön hier und die Natur zu genießen gibt mir viel aber das dauernde Hinfallen aus keinen wirklichen Gründen ist Nerven zerfressend.
Mir reichts. Ich stoppe heute und werde mir einen Übernachtungsplatz suchen. Überall sind Warnungen vor herumlaufenden Bären und nach Dämmerung sollte man nicht herumlaufen. „Thanks Microsoft Translate Foto“ Ich fahre zu zwei Campingsites aber diese haben geschlossen. Warum ? Keine Ahnung.
Also fahre ich wieder leicht zurück ich habe am Anfang der Straße eine Pension gesehen. Ich fahre hin und spreche mit der Verwalterin die kein Wort versteht. Gut ist das ein Bekannter zum Kaffee da ist. Er kann Englisch und übersetzt für mich. Er fragt Sie. Sie lehnt ab und meinte das alle Zimmer besetzt seihen. In Wirklichkeit ist kein einziges Zimmer besitzt. Ich bin hier allein mit Ihr und Sie hat ein wenig Angst vor mir. So war das Gefühl für mich. So war es auch. Es gibt einen Speisesaal der aber wie geleckt ohne Licht und ohne irgendwas da steht. Aber für eine Nacht ist es super.
Im Hinterhof fließt ein kleiner Bach der in der Sonne glänzt. Während Sie mir was kocht schaue ich in den Fluss hinein und genieße die Gerüche, das fließende Wasser und eine innere Zufriedenheit die ich schon lange nicht mehr gespürt habe. Der Urlaub ist hart aber er heilt von innen heraus.
Ich verziehe mich nach Pommes und einem Steak das wirklich gut war in mein Zimmer.
Schlaft gut ich bin fix und fertig.
LG
Franky