Jetzt hab ich schon 7.500km die K60 Scout auf meiner Ténéré 700. Wie Ihr wisst, fahre ich ja nicht zum ersten Mal diesen Reifen, sondern habe Ihn schon auf einer Beta Alp 4.0 (besser gesagt Mari), Honda Transalp PD06 und einer Africa Twin RD04 gefahren.
Deswegen dachte ich zuvor, dass sich meine Meinung zu diesem Reifen nicht verändern wird.
Aber zum Fazit später.
Aufbau und Struktur
Der Reifen ist ja nicht neu. Ihr habt Ihn wahrscheinlich auch schon gefahren auf euren Urlaubsreisen. Aufgebaut ist er mit einem dicken Mittelstreifen, der einmal rechts, einmal links dicker ausfranzt. Neben dem dicken Laufband ist eine tiefe Rille.
An den Seiten kommen in einem umgedrehten V die Seitenklötze. Der Reifen selbst ist immer mit der selben Mischung versehen und ist ein wenig weicher als der TKC 70.
Der Reifen besitzt zwei Profilarten. Das jeweilige Profil kommt auf die Dimension an. Dies hat den Grund, dass der Reifen immer das selbe Verhalten besitzen soll, auch auf unterschiedlichen Motorrädern.
Kleinere Maschinen bekommen dann ein etwas anderes Profil, welches jedoch nicht schlechter ist. Es läuft hervorragend auch auf der Beta Alp 4.0. Offroad mäßig könnte ich mir sogar vorstellen, dass durch das nicht geschloßene Band in der Mitte mehr geht als bei den Dickschiffen.
Handling Onroad
Straßenperformance ist die ersten 1.500km sehr unangenehm. Ich hatte dauerhaft taube Hände, was ich bei den anderen Maschinen nie hatte. Nach diesen besagten km wurde es angenehmer, aber das Rütteln am Vorderrad beim langsamen fahren, z.B. wenn man langsam an eine Ampel heranfährt, ist immer noch sehr zu spüren.
Wenn man auf Landstraßen schnell unterwegs ist, fliegt der Reifen wirklich sehr angenehm von einer Seite zur nächsten. Er ist sehr kurvenstabil und rutscht beim harten Punch leicht weg. Das Rutschen ist jedoch angenehm zu kontrollieren.
Bei Bitumenstreifen rutscht der Reifen auch gern mal weg. Jedoch fängt er sich direkt nach dem Streifen relativ kontrollierbar wieder. Ist mir in einem Kreisverkehr letztens passiert. Der Autofahrer der im Kreisverkehr gewartet hatte, bekam einen mords Schreck. 😉 Aber lustig wars trotzdem, wie ich eine schwarze Spur entlangzog.
Handling Offroad
Der Reifen ist 65% für die Straße gedacht und kann sich durch trockenen Kies oder einen groben Boden durcharbeiten. Durch die sehr tiefen Negativanteile am Hinterrad geht auch ein wenig nasser Dreck. Jedoch setzt sich der Reifen sehr schnell zu.
Durch die größeren Abstände der Blöcke im Vergleich zum K70 ist der Vorderreifen besser in der Lage, die Spur zu halten und nicht direkt unangenehm aufzufallen.
Ansonsten ist das Handling auf losem Untergrund mittelmäßig gut. Man kommt schon sehr weit, solange keine Nässe im Spiel ist.
Handling Regen
Im Regen ist der Mittelsteg relativ OK. Der Reifen schaukelt sich auch von einer Seite zur anderen auf, aber durch die spitzen Einschnitte und dem nicht zu dickem Band ist dies noch in einem angenehmen Bereich. Ein guter Tipp ist, leicht schrägt zu fahren, was das Pendeln vollständig verschwinden lässt.
Maße und Preis
Da die Maße wichtig für Handling und Kosten sind, füge ich diese auch immer noch an:
- Front: 90/90-21 54T K
- Heck: 150/70 B18 69T K
- 69,01 €
- 100,25 €
Fazit
Der Reifen war bis dato bei mir ein Dauerbrenner – jedoch mit der Tenere 700 fand ich, dass er mit dieser Maschine nicht so sehr harmoniert hat.
Der Reifen hat echt eine lange Lebensdauer, ich hatte vollbepackt ca. 6.000km drauf und der Reifen war noch in einem super Zustand. Lange und weite Anreisen zu weit entfernten Zielen steckt der Reifen ohne Mucken weg.
Pro
- lange Haltbarkeit
- Preis ist günstig
- Wird schneller als sein Kollege K60 warm
- Bei Nässe gute Performance
- Kurvenräubern möglich
Contra
- taube Hände in den ersten 1500km nach ca. 150km Fahrzeit
- Offroad: setzt sich schnell zu bei Nässe
- Rutscht bei leicht rutschigen Elementen auf der Straße leicht weg
- weiche Karkasse am Vorderrad, dadurch mögliche Unwucht bei falschem Transport oder der Lagerung